1. Mit zunehmendem Wachstum von Unternehmen geht immer eine Professionalisierung einher.
Durch Wachstum kommen größere Partnerschaften, größere Kunden, größere Budgets. Außerdem wachsen Teams und Zuständigkeitsbereiche einzelner Personen werden tendenziell kleiner. Deswegen suchen wachsende Unternehmen laut Niels mit der Zeit immer eher Experten statt Generalisten. Das gilt nicht nur im E-Sport, sondern auch in anderen Branchen, denn die benötigten Skills sind häufig die selben. Beispielsweise wenn es um Accounting geht.
Niels bezeichnet sich selbst eher als Generalisten. Er hat bei der ESL so ziemlich alle Stadien des Wachstums miterlebt, vom kleinen E-Sport Unternehmen bis hin zum globalen Player. Anfang 2024 wechselte er schließlich zu NODWIN Gaming, um neue Erfahrungen zu sammeln, in einem Unternehmen, das noch nicht die Größe der ESL FACEIT Group erreicht hat.
2. NODWIN Gaming hat als Indien-zentrierte E-Sport und Gaming Firma gestartet.
Der Fokus in den ersten Jahren nach der Gründung lag rein auf dem indischen Markt. Dabei hat sich das Unternehmen von Anfang bewusst nicht nur als E-Sport Firma positioniert, sondern stattdessen allgemeiner als Gaming Entertainment Unternehmen. So hielt sich NODWIN andere Marktsegmente, die dem Gaming nahestehen offen. Dadurch nahm sich das Unternehmen teilweise aus dem starken Wachstum heraus, das der E-Sport zeitweise erhielt. Allerdings hatte es stattdessen die Möglichkeit, sich auch IPs in anderen Bereichen zu schaffen oder aufzukaufen, wie z.B. Konzertserien, Festivals, etc.
Nach und nach expandierte NODWIN und erhöhte so den eigenen Marktanteil im indischen Gaming Entertainment und richtete schließlich den Fokus auf die Internationalisierung der eigenen Produkte.
3. Die Internationalisierung eines Unternehmens birgt einige Herausforderungen.
Zum einen funktionieren Produkte aus einem lokalen Markt nicht zwangsweise auch auf anderen Märkten. So kann man laut Niels indische Produkte nicht einfach 1:1 auf den deutschen Markt bringen. Die Produkte müssen entsprechend den Ansprüchen und Gewohnheiten der jeweiligen Zielgruppen angepasst werden.
Gleichzeitig müssen die Produkte natürlich profitabel bleiben. Um hohe Qualität anbieten zu können und trotzdem konkurrenzfähig zu bleiben müssen Synergien innerhalb des Unternehmens genutzt werden. Das erfordert auch die Zusammenarbeit von internationalen Teams innerhalb des Unternehmens. Dabei können interkulturelle Herausforderungen entstehen, beispielsweise da in verschiedenen Kulturen unterschiedliche Kommunikations- und Umgangsformen gepflegt werden. Dafür klare Strukturen zu schaffen und die Unternehmenskultur zu fördern, ist Aufgabe eine Chief Integration Officers.