1. Broadcast Engineer ist kein klassischer Ausbildungsberuf mit Nine-To-Five Job.
Es gibt eigentlich keine Ausbildung zum Broadcast Engineer. Wer in diesem Bereich arbeiten möchte, kann laut Stefan z.B. eine Ausbildung zum Mediengestalter machen. Aber seiner Meinung nach viel wichtiger ist: sich selbst mit der Thematik auseinanderzusetzen! Um im Broadcast Engineering zu arbeiten, muss man so mit der Technik vertraut sein. Deswegen Stefans Tipp: Ausprobieren und austesten! Kaputt machen kann man dabei nichts und das lebenslange Weiterbilden ist das A und O im Broadcast Engineering.
Wenn man Broadcast Engineer ist, hat man außerdem keine „normalen“ Arbeitszeiten. Übertragungen am Wochenende und bis spät in die Nacht sind an der Tagesordnung. Und Reisen zu Events auf aller Welt gehören auch dazu. „Das muss man wollen“, so Stefan. Privates und Familienleben kommen dabei oft zu kurz.
2. Die Techniker hinter den Kulissen bekommen oft keine Anerkennung.
Die wenigsten Konsument*innen haben eine genaue Vorstellung davon, wie viel Arbeit tatsächlich in einen Live-Broadcast fließt und wie viele Menschen daran beteiligt sind. Stefan gibt einen Einblick: Knapp 200 Personen arbeiteten an Übertragungen wie den League of Legends Worlds. Doch die Zuschauer*innen bekommen davon (idealerweise) nichts mit. Denn wenn die Techniker ihre Arbeit gut machen, läuft auch die jeweilige Übertragung problemlos. Die Kunst des Broadcast Engineerings ist laut Stefan, technische Probleme so zu beheben, dass es niemand merkt.
Das Problem ist aber, wenn dann doch mal etwas schief läuft, ist die Kritik direkt sehr laut. Stefan wünscht sich eine Sensibilisierung der Zuschauer*innen für die Arbeit, die hinter den Kulissen passiert.
3. E-Sport Broadcasts müssen nicht immer auf Hochglanz poliert sein.
Firmen wie die ESL und Riot Games haben in den letzten Jahren extrem viel Geld in die Professionalisierung ihrer Übertragungen investiert. Stefan hat diese Entwicklung in voller Länge selbst miterlebt, von den 2000er Jahren bis heute. Doch laut Stefan ist nicht wichtig, wie viel das Equipment gekostet hat, oder viel Technik zum Einsatz kam. Wichtig ist nur, was bei den Zuschauer*innen ankommt. Er weiß es sehr zu schätzen, wie sehr die großen Player am Markt den E-Sport in den letzten Jahren vorangetrieben haben. Aber was das Broadcasting angeht, kann er nicht alle Entscheidungen nachvollziehen.