Die Legitimierung des E-Sports in den letzten 25 Jahren

Im Spielekeller Folge #139 mit Sebastian Weishaar

Drei Key Takeaways aus der Folge.

1. Sebastian „Baschi“ Weishaar: Vom Turnier-Admin in die EFG Geschäftsführung.
Sebastians ist seit über 20 Jahren im E-Sport aktiv. In dieser Zeit war er erst Spieler, dann Turnierorganisator und -Admin. 2005 stieg er bei der damaligen ESL ein, als diese noch nur aus einer Handvoll Personen bestand. Heute ist er President des globalen E-Sports-Geschäfts der ESL FACEIT Group. Er verantwortet strategische Entscheidungen eines Millionengeschäfts. Der Fokus hat sich für ihn von kleinen Community-Turnieren zu globalen Events mit Milliardenpublikum verschoben.

 

2. Die Legitimierung des E-Sports: Vom Nischen-Hobby zur globalen Industrie.
Als Sebastian in den 90ern mit kompetitivem Gaming anfing, gab es dafür keine Infrastruktur. Kaum Turniere, keine Preisgelder. Allein die Nutzung des Internets kostete eine Menge Geld. Keine Chance, aus dem Gaming eine Karriere zu machen. Deswegen setzte die ESL sich ein Ziel: E-Sportler*innen ermöglichen vom Gaming zu leben und zu Stars zu werden. Über die Jahre arbeiteten sie hart an der Legitimierung des E-Sports. Der Gamechanger kam laut Sebastian u.a. mit der Einführung von Free-to-Play-Spielen wie League of Legends, die das Geschäftsmodell revolutionierten. Heute ist E-Sport ein wachsender Markt mit Millionen von Fans und professionellen Spielern weltweit – näher am Mainstream denn je.

 

3. Vom Überlebenskampf zum Unicorn: Die Evolution der ESL.
Die ESL hat in ihrer Geschichte mehrere Krisen durchlebt, darunter die Finanzkrise 2008 und die Corona-Pandemie. Diese Zeiten waren laut Sebastian sehr herausfordernd. Teilweise fehlten sogar die Mittel, um Gehälter und Preisgelder pünktlich zu zahlen. Dank langfristiger Partner wie Intel konnte die ESL jedoch überleben und sich neu erfinden. Besonders ab 2015 und später während der Pandemie boomte der E-Sport, was die ESL zu einem Unicorn machte – einem Unternehmen mit einer Bewertung von über einer Milliarde Dollar.

 

Wenn in vergangenen Podcast-Folgen über die großen Drahtzieher hinter den Kulissen des E-Sport gesprochen wurde, fiel ein Name immer wieder: Sebastian Weishaar aka Baschi. Ein Mann, der selten vor der Kamera zu sehen ist, aber im Hintergrund nun schon seit fast 25 Jahren die Strippen in der Hand hält.
In Folge 139 kommt Sebastian endlich selbst in den Podcast, um mit Chris und Dennis über seine eigene Geschichte im E-Sport zu sprechen. Bereits in den 90er Jahren investiere er das Geld seiner Eltern für’s Online Gaming. Als einer der besten Warcraft 2 Spieler der Welt gründete er schließlich eine eigene Liga – Die WC3L. Obwohl diese auch bald zu den größten Ligen der Welt gehörte, hatte Sebastians Umfeld lange Zeit trotzdem wenig Verständnis für die Zeit und Arbeit, die Baschi in den E-Sport steckte. Im Podcast spricht Sebastian darüber, wann sich das geändert hat und wie die Legitimierung des E-Sports ablief. Außerdem gibt er tiefe Einblicke in seine Reise mit der ESL (heute EFG).

Was war die Motivation hinter dem Aufbau der ESL? Wie hat sich die ESL durch Wirtschaftskrisen und Corona verändert? Und wie wurde sie zum Unicorn? Außerdem reflektieren Chris, Dennis und Sebastian, wie sich der E-Sport im Laufe der letzten 20 Jahre legitimiert hat. Was hat dazu beigetragen? Wo steht der E-Sport heute? Und wie groß ist das Potenzial für die Zukunft?